Am 13. Januar nahm ich am DS Stammtisch in Hamburg teil, den entsprechenden Artikel hatte ich bei www.id19.de gefunden. Ich hatte bereits die Bilder vom Verkäufer dabei und wollte sie mit Experten besprechen. Die Runde war sehr nett und tatsächlich haben wir uns viel über Autos und speziell die verschiedenen DS- und ID-Typen unterhalten. Aus den Unterhaltungen hatte ich vergewissert bekommen, dass das Mehr an Geld am Anfang sich hinterher immer auszahlen würde, sprich das man eher ein gutes Auto für mehr Geld kaufen sollte als das man es selbst restauriert mit zu hohen Erwartungen. Natürlich hat man in diesem Fall alles selbst gemacht, jedoch habe ich dafür keine Zeit.
Über die Bilder `meiner` DS haben wir dann nicht gesprochen, aber das machte nichts, da ich sicher war, das richtige Auto bereits gefunden zu haben.
Eigentlich war verabredet, am 17. Januar zum Verkäufer zu fahren jedoch waren die Wetterverhältnisse so schlecht, dass ich absagen musste. Der Verkäufer war natürlich nicht sehr erfreut und ich hörte heraus, dass das Auto auch evtl. von anderen Interessenten besichtigt werden würde. Schlechtes Gewissen auf meiner Seite trieb mich dazu, am Montag den 18. Januar nach Holland zu fahren und die Göttin zu besichtigen.
Das Auto traf voll meine Erwartung, sehr gepflegter Unterstand mit Werkstatt, der Verkäufer hatte den Wagen bereits seit 12 Jahren im Besitz. Im ersten Augenblick hatte ich nicht gesehen, dass es sich hier um ein doch vollständig restauriertes Fahrzeug handelte. Der Verkäufer sprach von Reparaturen und Schweißarbeiten und das Ausmaß war nicht ersichtlich. Wir haben dann eine Probefahrt absolviert, die Batterie wurde vom Ladegerät abgenommen, dass immer die Spannung hält und haben dann den Wagen gestartet. Nach 3-4 Versuchen sprang der Motor an, er fuhrt den Wagen aus der Garage und los ging es. Ich selbst habe nur auf dem Beifahrersitz gesessen und er fuhr; noch nie hatte ich Halbautomatik gefahren und habe durch Zuschauen gelernt.
Der Wagen fuhr gut an, die Kupplungsmanöver verliefen sauber und weich und nach 3-4 Kilometern wurde der Choke zurückgedrückt. Das Fahrgefühl als Mitfahrer ist genial. Das Leder und der Komfort sind ausgesprochen gut, die ganz Innenausstattung im guten Zustand und es roch noch nach Auto. In einem Wort: Klasse.
Zurück in der Werkstatt nahm ich das Auto in Augenschein, untersuchte soweit möglich die Karosserie und Unterboden, nahm den linken hinteren Kotflügel ab und untersuchte die Substanz nach möglichen Rostproblemen, fand glücklicherweise nichts was mich aufmerksam machte. Es war recht kalt und so sind wir nach der Inspektion ins Haus gegangen und der Verkäufer hat mir die Historie des Autos besser erläutert, auch gerade durch ein Bildband der Restaurierung der vergangenen Jahre. Kurzzeitig wurde mir mulmig.... das Ausmaß der Schweißarbeiten war enorm.
1998 wurde der Wagen vom jetzigen Verkäufer erworben und die Komplettrestaurierung nahm seinen Lauf, indem die Kofferraumverkleidungen abgenommen wurden und das ganze Ausmaß an Pfuscharbeiten durch Vorbesitzer kam zum Vorschein. Es wurden Bleche entweder schlecht eingeschweißt oder Aluminiumplatten mit Poppnieten fixiert. Der ganze Hinterwagen wurde abgetrennt, neuer Boden angebracht und von einem Teilespender der restliche Kastenwagen genommen und eingebracht. Im Vorderwagen wurden verschiedene Rostlöcher gesäubert und ebenfalls mit Schweißblechen versehen, so dass alles - auch bis heute - ohne Rost ist. Also, zwar geschweißt aber gut und das zählt für mich. Im Lauf der Jahre wurden so viele Dinge erneuert wie neuer Kabelbaum, neue Lederausstattung und Türverkleidungen, Himmel, Teppich, Einstiegsleisten, neue Lackierung, das Armaturenbrett wurde teillackiert und verschiedene Leisten im Aussenbereich angebracht. Alles in Allem ist der Wagen heute in einem erstklassigen Zustand, das wesentlich dem Einsatz des sehr engagierten Verkäufers zu verdanken ist. Nachdem wir uns über die Modalitäten wie Kaufpreis und Abholung geeinigt hatten nahm ich nochmal in meinem Auto Platz und war jetzt Besitzer der traumhaften DS 19 von 1964.
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